Digital vernetzt planen und bauen

Beim Neubau des Pflegezentrums am Spital Limmattal arbeiten die Unternehmen über eine BIM-Plattform zusammen. BG hat mit diesem Verfahren schon viele Erfahrungen gesammelt.

Die Aufgabe der Bauingenieure war es schon immer, ein Bauwerk zu berechnen, bevor es realisiert wird. Mathematik und Physik sind die Grundlagen dafür, Erfahrung und Kenntnisse der Baumaterialien unerlässliche Zutaten. Mit neuen Techniken und Werkstoffen erweitern sich nicht nur ständig die Möglichkeiten des Bauens, sondern auch die Anforderungen an die Bauingenieure. Seit einigen Jahren erzeugt die Digitalisierung einen Innovationsschub. Das Zauberwort heisst BIM: Building Information Management oder Bauwerksdatenmodellierung.

Konflikte leichter erkennen

BG hat mit BIM schon viel Erfahrung gesammelt. Die Methode ermöglicht die Verknüpfung beliebiger Informationen mit jedem Element eines Bauwerks und damit eine vernetzte Planung, als Basis für die Ausführung und Bewirtschaftung. Beim Neubau des Akutspitals Limmattal in Schlieren im Kanton Zürich arbeiteten BG und die anderen beteiligten Firmen über eine BIM-Plattform zusammen. Nach der Eröffnung des Spitals hat BG nun auch das Mandat für den Ersatzbau des Pflegezentrums («LIMMIcura») übernommen. Auch hier kommt BIM zum Einsatz. Die verschiedenen Fachdis-ziplinen erarbeiten ihre eigenen digitalen Modelle und laden die Daten auf die gemeinsame Plattform hoch. Im Fall von BG sind dies insbesondere Daten zur Materialisierung, zu den Festigkeiten, den Auf- und Nutzlasten sowie den Sperrzonen.

Für BG-Projektleiterin Christina Röthlinbietet BIM einige Vorteile: «Die 3D-Modellierung des Bauwerks erleichtert es, Konfliktstellen zu erkennen. Der Kunde hat zudem jederzeit Zugriff auf die Datenbank und kann für alle Beteiligten nachvollziehbar darin eingreifen». Beim Projekt LIMMIcura kommt BIM ab Stufe Bauprojekt, in der Ausschreibung und der Realisierung zum Einsatz. Möglich wäre auch die Nutzung in der Betriebsphase des Gebäudes. Das wurde jedoch von der Bauherrschaft nicht verlangt. Christina Röthlin ist aber überzeugt, dass das Potenzial von BIM noch lange nicht ausgeschöpft ist.

Anspruchsvolles Bauprojekt

Der LIMMIcura-Neubau erfordert von BG neben BIM-Kenntnissen auch die «traditionellen» Kompetenzen des Bauingenieurwesens. Der Bauingenieur erstellt die statischen Berechnungen und die Ausführungsplanung des Rohbaus, ist für die Entwässerung und die Werkleitungen zuständig und ausserdem für die Baukontrollen des Rohbaus. Besondere Herausforderungen sind die Baugrube und die Fundation des Gebäudes, das teilweise auf den unterirdischen Schutzräumen des abgebrochenen alten Spitals steht. Der Neubau mit zwei unter- und sechs oberirdischen Geschossen wird 2023 eröffnet und 150 Langzeitpflegeplätze sowie das Tageszentrum und die Rehaklinik beherbergen.

FOTOS : raumgleiter ag et BG Ingénieurs Conseils