Region Grenoble: Neue Kehrichtverwertungsanlage wird pro Jahr 290 GWh ins Wärmenetz einspeisen

Das Konsortium BG Ingenieure und BeraterAIA ArchitectesARTELIATBF+Partner begleitet die Gemeinwesen im südlichen Teil des Departements Isère (Sud-Isère) beim Bau einer neuen Kehrichtverwertungsanlage und beim Rückbau der bestehenden Anlage am Standort Athanor in La Tronche bei Grenoble.

Grenoble-Alpes Métropole ist Eigentümerin einer Kehrichtverbrennungsanlage mit energetischer Verwertung (KVA) und eines Sortierzentrums. Die beiden Anlagen befinden sich am Standort Athanor in der Gemeinde La Tronche nordöstlich von Grenoble, die KVA ist seit 1972 in Betrieb.

Die zuständigen Gemeinwesen haben ihre Ansprüche an die Abfallbewirtschaftung in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt und verfolgen immer ehrgeizigere Ziele bei der Sortierung und Abfallreduktion. Dazu haben sowohl eigene Initiativen als auch strengere regulatorische Rahmenbedingungen beigetragen. Angestrebt wird weniger Restabfall und ein grösserer Anteil rezyklierbarer Abfall.

Da die Grösse des Einzugsgebiets ein wichtiger Faktor für die Dimensionierung der geplanten Anlagen ist, hat die Métropole Grenoble im Rahmen ihres Leitplans Abfall 2020-2030 alle benachbarten Gebiete innerhalb von Sud-Isère eingeladen, an der Planung mitzuwirken.

Diese Partnergemeinden haben vereinbart, die neuen Industrieanlagen in Sud-Isère gemeinsam zu nutzen und so eine ambitionierte, solidarische Abfallbewirtschaftung umzusetzen. Sie wollen mittel- und langfristig den Output sichern, die nachhaltige Tragbarkeit der Kosten gewährleisten und die technischen und industriellen Risiken teilen.

Die beteiligten Gemeinwesen (Grenoble-Alpes Métropole, Agglomeration Pays Voironnais und die Gemeindeverbände Grésivaudan, Trièves, Oisans, Matheysine und Saint Marcellin Isère) haben eine Steuerungsgruppe eingesetzt. Als Koordinatorin fungiert dabei Grenoble-Alpes Métropole.

Mit den Bauarbeiten zum Umbau des Sortierzentrums, das den Betrieb im Sommer 2023 aufnehmen soll, wurde vor Kurzem begonnen. Die Steuerungsgruppe hat inzwischen die Bauleitung für die neue Kehrichtverwertungsanlage und den Rückbau der bestehenden Anlagen am Standort Athanor in La Tronche vergeben. Damit hat sie eine weitere Etappe in der Umsetzung ihrer Ziele realisiert. Mit der neuen KVA wird die Kapazität zur energetischen Verwertung von Abfällen über das städtische Fernwärmenetz erhöht. Das angestrebte Verwertungsziel von 290 GWh/Jahr zählt zu den höchsten in Frankreich.

Bauleitung durch Zusammenschluss spezialisierter Partner

BG Ingenieure Berater als Leiterin des Konsortiums sowie AIA Architectes (Architektur-Landschaft-Umwelt), ARTELIA (Infrastrukturen-Tiefbau-Hochbau) und TBF+Partner (Prozesse) haben ihre umfassende Expertise vereint. Sie werden die Anlagen planen und den Bau der neuen Anlage sowie später den Rückbau der bestehenden Anlagen überwachen. Die Auftragsdauer beträgt insgesamt 8 Jahre, das Auftragsvolumen für die Bauleitung beläuft sich auf 9,9 Mio. Euro.

Zentrale Anliegen bei der Konzeption der künftigen Anlage waren ökologische und soziale Gesichtspunkte. Die Anlage wird sich perfekt in die Landschaft einfügen und Verbindungen zum umliegenden Landschaftsraum schaffen, insbesondere durch Spazierwege und öffentlich zugängliche Flächen. Die Biodiversität wird nicht nur bewahrt, sondern aufgewertet, indem weitläufige Flächen renaturiert und Grün- und Wasserflächen angelegt werden.

Weitere Informationen: Projets de reconstruction des outils de traitement des déchets – Grenoble Alpes Métropole (grenoblealpesmetropole.fr)