#HorizonsBG mit Sophie Linda: „Es gab einen echten Bedarf an Fortbildungen zur Materialaufwertung.“

BG ist sich der Tatsache bewusst, dass das Lernen von entscheidender Bedeutung ist, um ständig neue Fähigkeiten zu entwickeln und mit der Zeit zu gehen. Die Weiterbildung hört also nicht auf, wenn man in die Arbeitswelt eintritt. Genau aus diesem Grund setzt Sophie Linda, Projektleiterin bei BG, ihre Kompetenzen auch in anderen Fachbereichen ein, wie z. B. in der Verwertung mineralischer Bauabfälle. Heute erzählt sie uns von ihrem Werdegang.

 

Kannst du dich bitte vorstellen?  

Ich heisse Sophie Linda und kam 2008 direkt nach meinem Master in Geowissenschaften an der Universität Freiburg zu BG. Ich begann als Projektingenieurin und bin seit 2013 Projektleiterin immer im Team, das sich mit Projekten zu verschmutzten Standorten und Böden befasst. Kaum hatte ich bei BG angefangen, absolvierte ich eine Zusatzausbildung für Asbestdiagnose (inzwischen auf alle Gebäudeschadstoffe ausgedehnt). Ich bin somit eine vom Asbestforum Schweiz zugelassene Diagnostikerin. In meinen ersten Jahren bei BG war ich öfters auf den Baustellen, was seit meiner Tätigkeit als Projektleiterin nun seltener der Fall ist. Jetzt bin ich eher unterstützend da, und auch wenn jede Seite Vor- und Nachteile hat, ist das die normale Entwicklung des Berufs.

Übernimmst du noch andere Tätigkeiten?  

Parallel dazu bin ich seit drei Jahren auch als interne Qualitätsauditorin bei BG tätig. Das bedeutet, dass ich einmal pro Jahr ungefähr zwei Gespräche mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen anderer Teams über ihre Kenntnisse des Qualitätsmanagements, des Dokumentenmanagements, des Projektmanagements für Projektleiter oder auch über Gesundheit, Sicherheit und Umwelt führe.
Ich bin ausserdem Vorstandsmitglied der Vereinigung Asbestberater Schweiz (VABS) Sektion Waadt. Dadurch kann ich die Richtlinien und Berichtsvorlagen mit den Behörden des Kantons besprechen, bevor sie an alle Diagnostiker und Diagnostikerinnen weitergeleitet werden.

Du bist Referentin in einem Kurs an der Hepia, wie bist du dazu gekommen?

Ich nahm an der vom Staat Genf gegründeten Arbeitsgruppe ECOMAT teil, die sich mit der Thematik mineralischer Baustellenabfälle befasste. Daraus entstand ein Kurs, der Teil der Ausbildung „Verwertung mineralischer Bauabfälle im Bauwesen“ ist (Valorisation des déchets minéraux de chantier dans la construction). Dieser Kurs richtet sich an Fachleute aus dem Baugewerbe. Ich spreche dort über den theoretischen Teil “Aushubmaterial”.

Dieser Kurs war ein Erfolg, da die verschiedenen Akteure des Sektors schon lange auf diese Art von Ausbildung gewartet hatten, die es bislang nicht gab. Die erste Lehrveranstaltung fand im September 2022 mit rund 30 Teilnehmern und zusätzlichen Personen auf der Warteliste statt. Aufgrund der erfolgreichen Lehrveranstaltung im Herbst 2022 wurde Ende Mai eine zweite abgehalten (ebenfalls bei voller Belegung), und eine weitere ist bereits für Herbst 2023 geplant. Der Kanton Waadt hat übrigens Interesse daran bekundet, die gleiche Art von Ausbildung anzubieten. Unter den Teilnehmer sind Ingenieure, Architekten, Verantwortliche der TPG (Transports Publics Genevois) und Karriereverantwortliche. Wir möchten aber auch Bauherren eine Teilnahme ermöglichen und nicht nur Leuten, die sich bereits gut auskennen.

Was bringt dir die Rolle als Ausbilderin in deiner Entwicklung?

Ich habe mich aus Interesse an der Thematik der Verwertung von Aushubmaterial bereit erklärt, diesen Stoff zu vermitteln. Ich hatte in der ECOMAT-Arbeitsgruppe mitgearbeitet, um das Thema voranzutreiben. Dann haben wir ein Kursprogramm auf die Beine gestellt und als Referentin am Kurs teilzunehmen, erschien als logische Folge. Ausserdem hatte ich nie zuvor einen Kurs gehalten, also war es auch eine kleine Herausforderung für mich, meine Komfortzone zu verlassen.

Was ist BG für dich? 

Bei BG habe ich meine erste Berufserfahrung gesammelt und ich bin nun seit 15 Jahren dabei. Mein Studium bereitete mich eher auf eine akademische Laufbahn vor und ich brachte kaum Praxiserfahrung mit. Tatsächlich vermittelte mir erst BG einen wesentlichen Teil meines Berufs im Bereich verschmutzte Standorte und Böden. Dieser Coaching-Aspekt besteht auch heute noch, da ich nun meinerseits Personen aus meinem Team, die aus einem sehr akademischen Studium kommen, beim Erlernen ihres Berufs begleite.



Dieser Kurs wird von der Haute École du Paysage, d’Ingénierie et d’Architecture de Genève (HEPIA), der​​​​​​​ Fédération des 
associations d’architectes et d’ingénieurs de Genève (FAI), dem Staat Genf (OCEV-GESDECangeboten und von der 
Fondation pour la formation professionnelle et continue (FFPCunterstützt.