Produktionsstandorte von L’Oréal permanent überwacht

Der Rahmenvertrag mit BG für das Audit von Baubestand, Energie und Luftqualität im Immobilienpark des L’Oréal-Konzerns wurde bis 2023 verlängert. Erste Ergebnisse sind das digitale Audit-Management und die Charta über nachhaltiges Bauen.

BG nimmt die rund 60 Produktionsstätten und Laboratorien des weltweit führenden Kosmetikunternehmens unter die Lupe. Mario Germano, stellvertretender Leiter der Einheit Gebäude, Energie und Raumplanung bei BG, zählt auf: «Im Jahr 2020 finden Audits in China, in den Vereinigten Staaten, in Mexiko, Brasilien, Kenia, in der Türkei und in Frankreich statt». Die Produktionsstätten müssen eine integrierte Industrieproduktion sicherstellen und in eine Vertriebskette eingebunden sein – unter sicheren, optimalen und umweltverträglichen Arbeitsbedingungen.

Praktische Leitfäden

Bereits 2007 hatten BG und die Direktion Immobilien von L’Oréal sich mit den Leitlinien für die Nutzung von erneuerbaren Energien an allen Produktionsstandorten (Sustainable Building Guide) befasst, wie Mario Germano berichtet. «Der Leitfaden wurde für den internen Gebrauch erarbeitet; er könnte heute in zahlreichen Produktionsstandorten als Referenz dienen». Ab 2009 wurden die Leistungen von BG auf alle Produktionswerke sowie Forschungs- und Entwicklungszentren von L’Oréal ausgedehnt. Die Zusammenarbeit wurde seither alle vier Jahre erneuert. Auf internationaler Ebene ist aktuell die Publikation der Charta für nachhaltiges Bauen zu erwähnen. «Das schweizerische Know-how soll im Ausland Schule machen», erklärt Mario Germano. Die Charta enthält innovative Konzepte für die Wärme- und Kälteproduktion sowie Aspekte bezüglich der thermischen Gebäudehülle.

Drei Teile

Die Analyse- und Produktionsarbeit von BG lässt sich in drei Teile gliedern.

In puncto Energie sollen die CO2-Emissionen bis 2020 gegenüber dem Stand von 2005 um 50 % gesenkt werden. Dank den Massnahmen, die in den Erstaudits der Gruppe empfohlen und nun umgesetzt worden sind, ist dieses Ziel bereits erreicht.Die diesbezüglichen Empfehlungen von BG reichen von der Wärmerückgewinnung bis zur Optimierung der Funktionsweise der Lüftungsausrüstungen. Das Sparpotenzial umfasst alle «process utilities» (Dampf, Kühlwasser, Eiswasser, Druckluft, Stickstoff, Elektrizität). Mit diesen Fluiden werden die Produktionslinien mit Wärme, Kälte oder mechanischer Energie versorgt.Der zweite Teil betrifft die Lüftung. Ziel ist es, die Luftqualität an den Standorten zu verbessern: «Wir sorgen dafür, dass die Ströme von den Reinbereichen (Produktionszeilen) hin zu Bereichen mit weniger strikten Reinheitsanforderungen (Lager) fliessen», beschreibt Mario Germano. Der letzte Teil betrifft die Sicherheit (Konformität) und den Zustand (Baufälligkeit) der Immobilien.

Mehrjahresplan

BG hat gestützt auf den Rahmenvertrag eine digitale Plattform entwickelt, in der alle Bemerkungen und Empfehlungen der Ingenieure betreffend Energieeffizienz, Bau- und Brandschutz an den Standorten erfasst werden. Die digitale und fachübergreifende Bearbeitung der Bemer-kungen erleichtert das zeitliche Follow-up sowie die Umsetzung einer Mehrjahresbudgetplanung für alle Werke von L’Oréal. Die von der Gruppe entwickelte digitale Lösung optimiert die Arbeit der Auditoren: Auf dem Tablet können Beobachtungen und Fotos leichter erfasst und Berichte automatisch erstellt werden. Der Zugriff auf die Daten ist jederzeit gewährleistet – für die Direktion Immobilien des Industriekonzerns ein nicht zu unterschätzendes Plus.

FOTOS: Alexis Raimbault for L’Oréal & BG Ingenieure und Berater (cover)