Noch mehr Kompetenz dank CIM-Modellierung

Die Raumplanung beginnt gerade erst, die Möglichkeiten der Digitalisierung zu entdecken

Mit der immer effizienteren Integration digitaler Technologie unterstützt das Engineering den Veränderungsprozess bei Städten, Territorien und Gemeinden. Bei BG wird nach BIM zunehmend der CIM-Ansatz praktiziert. Bedeutung, Sinn und Zweck werden nachstehend erläutert.

Die Smart City, deren Ziel die Verbesserung der Lebensqualität der Bürger ist, entwickelt sich dank der massgeblicher Nutzung von CIM (City Information Modeling ).

Die Digitalisierung im Dienste der Smart City nimmt Fahrt auf, manchmal noch unter dem Namen Urban BIM oder Multi-Scale BIM. CIM ist in gewisser Weise ein Erbe von BIM (Building Infor-mation Modeling). Der Ansatz erreicht auf Quartiers-, Stadt- oder Regionalebene, was BIM auf Gebäudeebene leistet: ein digitales 3D-Modell, das eine Vielzahl von Informationen miteinander verknüpft und koordiniert, um städtische Infrastrukturen zu entwerfen, zu bauen und zu verwalten oder um Planungsänderungen zu unterstützen.

Nachhaltigkeit optimieren

CIM hat sich erfolgreich aus seinem Stammgebiet «Gebäude» herausgewagt, vor allem im Bereich Strasse und Schiene, wie bei dem Projekt Grand Paris Express, mit seinen Bahnhöfen und Umgebungen. «Die Herangehensweise an die Daten bei BIM und CIM ist dieselbe, allerdings geht es nicht um dieselben Arten von Objekten und die Wertschöpfungskette in Bezug auf die Tools ist anders. Der Zweck von CIM ist es, vertikale Elemente (Gebäude) und horizontale Elemente (Schienen, Bahn-infrastruktur) in einem einzigen System zu modellieren», so Sylvain Riss, Direktor für Digitaltechnik & BIM der BG-Gruppe.

Die Thematik ist also ähnlich, aber nicht ihr Wirkungsbereich. CIM ermöglicht zum Beispiel die Optimierung der Energieleistung und anderer nachhaltiger Entwicklungsfaktoren in einem bestimmten Gebiet, aber auch die Modellierung eines ganzen Stadtgebiets in seiner ganzen Vielfalt an Infrastrukturen, Aktivitäten und Dienstleistungen. Mit der Menge an Daten, und Datenanbietern, die ein solches Ziel impliziert.

Solide kollaborative Prozesse

Eine erste und offensichtliche Schwierigkeit: «Um mit all diesen aggregierten Daten zu arbeiten, brauchen wir eine kollaborative Umgebung mit Arbeitsszenarien», betont Sylvain Riss. «Das ist nicht einfach einzurichten. Die Formalisierung dieser Prozesse der engen Zusammenarbeit dauert eine Weile, aber sie spart Zeit für alles nachfolgende.»

Auch der Einsatz der öffentlichen Verwaltungen lohnt sich: «CIM ist eine echte Entscheidungshilfe für Volksvertreter und Politiker. Es können Varianten, Simulationen, Anreize und sogar Prototypen vorgeschlagen werden. Und es können dank der 3D-Darstellung und ihrer Daten Themen verstanden werden, die sonst nicht in Betracht gezogen worden wären.»

Auf welche Umstellung muss sich der Ingenieur selbst einstellen? «Für das Ingenieurwesen bedeutet dies einen Paradigmenwechsel. Die Aufgaben selbst ändern sich nicht, aber die Art und Weise, wie man das Projekt verwaltet, schon! Das ist ein echter Kompetenzzuwachs für das Projektmanagement», unterstreicht sich Sylvain Riss.

(Artikel aus dem BG Magazine 2021, aktualisierte Version auf der Website)