Espace Post im Wankdorf City, Bern

Im Jahr 2010 erarbeitete BG die Machbarkeitsstudie. Bereits da wurde klar, dass das Projekt spezielle Herausforderungen (Stichwort: enge Platzverhältnisse) mit sich bringen würde. Das Gebäude grenzt unmittelbar an eine der wichtigsten Bahnlinien der Schweiz. Hier kommen die Linien von Basel, Zürich, Thun und Biel zusammen. Der Abstand des Gebäudes zu den Gleisen beträgt bloss 20 Meter. Auch nach Norden und Osten ist der Platz durch die angrenzenden Gebäude beschränkt. Eine weitere Herausforderung lieferte der Untergrund: Die zwei Untergeschosse liegen unter dem Grundwasserspiegel.

Baugrube mit rückverankerter Spundwand

Im Rahmen der Vorstudie und der Bauprojektierung galt es diesen Umständen Rechnung zu tragen. Die Planung der Baugrube nahm dabei eine Schlüsselrolle ein, da hier sowohl die Platzverhältnisse wie die Grundwasserproblematik zu berücksichtigen waren. Die Lösung, welche BG zusammen mit Geologen erarbeitete, sah eine rückverankerte Spundwand vor. Nach einer Grundwasserabsenkung innerhalb der Baugrube sollte das zweite Untergeschoss mit einer so genannten weissen Wanne abgedichtet werden. Bei diesem Vorgehen ist keine zusätzliche Abdichtungsschicht nötig. Dies bringt nicht zuletzt Kostenvorteile mit sich.

Rasche Realisierung und eindrückliche Ausmasse des Bauwerks

Das achtgeschossige Gebäude liegt auf einer Grundstücksfläche von über 5000 Quadratmetern. Zur Veranschaulichung: Auf der Fläche könnte die Post über 130 000 Standardcouverts nebeneinander auslegen. Auch das Gebäudevolumen hat es mit 163 000 Kubikmetern in sich, könnte es theoretisch über 2400 Seefracht-Container Platz bieten.

Ein grosses Augenmerk wurde auf den Umweltaspekt gelegt: Der Bau ist mit dem Gütesiegel DGNB-Schweiz Gold vorzertifiziert, dem umfassendsten Gütesiegel im nachhaltigen Bauen (DGNB = Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Das DGNB-Label bewertet alle wesentlichen Aspekte des nachhaltigen Bauens – namentlich die sechs Themenfelder Ökologie, Ökonomie, soziokultu­relle und funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und Standort. Das Gebäude ist im Stahlbetonskelettbau auf einer Bodenplatte mit Verdrängungspfählen erstellt. Diese Bauart ermöglichte eine grosse Flexibilität beim Innenausbau. Die Bedürfnisse der Post konnten so bestmöglich berücksichtigt werden.