«BG ist ein Unternehmen, das mir eine Chance gegeben hat.»

Im September wird Martin THIERRY sein zweites duales Jahr bei BG in der Einheit EFR in Lyon abschliessen. Hier spricht er über seine Projekte, seine Leidenschaften und seine Erfahrungen bei BG:

Bitte stelle dich doch kurz vor.

Mein Name ist Martin THIERRY. Ich bin 20 Jahre alt und komme aus Chambéry. Im November 2020 fing ich als dualer Student bei BG in der Einheit IGOF an. Für das zweite Jahr habe ich die Einheit gewechselt und arbeite nun in der Einheit EFR.

Erzähle uns bitte etwas über deinen Werdegang.

Nach meiner Matura (Schwerpunkt Ingenieurwissenschaften) nahm ich in Chambéry ein Diplom-Studium für Bauingenieurwesen auf, von dem ich das zweite Jahr als duales Studium absolvieren konnte. Zu BG kam ich 2020. Dort fing ich in der Einheit IGOF als Konstruktionszeichner an. Anschliessend absolvierte ich einen berufsorientierten Bachelorstudiengang in Recht und Technik von hydraulischen Netzwerken (Licence Professionnelle Droit et Techniques des Réseaux Hydrauliques), der ebenfalls als duales Studium angeboten wurde. Nathalie Monin, meine damalige Vorgesetzte in der Einheit, war bereit, meine Bewerbung an Fabrice Bouvard, meinen jetzigen Ausbildungsleiter, weiterzugeben, damit ich zur Einheit EFR wechseln und meinen Weg bei BG fortsetzen konnte. Ich arbeite immer noch als Konstruktionszeichner, versuche aber gleichzeitig, mich zu diversifizieren.

Warum ein duales Studium?

Ich habe mich für ein duales Studium entschieden, weil die Unternehmen in der Regel Berufserfahrung verlangen, wenn man sich nach dem Abschluss der Ingenieurschule bewirbt. Für ein Profil ohne Berufserfahrung interessieren sie sich kaum. Und dann wollte ich direkt ins Geschehen einsteigen, viel Praxiserfahrung sammeln und nicht nur Kurse besuchen. Das duale Studium ermöglicht mir dies mit 14 vollen Unterrichtswochen, die über das Jahr verteilt sind. Dadurch kann ich viel Zeit im Unternehmen verbringen – das schätze ich sehr. Auch der finanzielle Aspekt spielt eine Rolle, wenn man ein duales Studium absolviert.

Dein zweijähriger Praxiseinsatz bei BG neigt sich dem Ende zu. Was planst du für die Zeit danach?

BG ist ein Unternehmen, das mir eine Chance gegeben hat. Man hat mich dort begleitet und mir zugehört, wenn ich es brauchte. Sie haben mir sogar erlaubt, den Arbeitsbereich zu wechseln. Auch durfte ich mir zum Beispiel das Geschehen vor Ort anschauen, als ich den Wunsch äusserte, mein Wissen zu erweitern. BG hat mir Wissen, ein Netzwerk, Reife und Sozialkompetenz vermittelt und ist für mich auch mit Bewegungsfreiheit und Flexibilität verbunden.

Ich beginne demnächst am Institut Mines-Télécom (IMT) Nord Europe in Valenciennes, wo ich den Studiengang Bauingenieurwesen und Eisenbahnwesen absolvieren werde, der drei Jahre umfasst. Auch dieser Studiengang findet im dualen System statt. Nach zwei Jahren bei BG werde ich dann eine andere Organisation, nämlich die SNCF in Marseille, kennenlernen, um meine Erfahrungen zu diversifizieren. ​​​​​​​

Du hast im Bauingenieurwesen angefangen, bist dann zur Hydraulik gewechselt und kehrst am Ende zu deiner ersten Wahl zurück?

Meine Vorliebe galt schon immer dem Bauingenieurwesen. Nach dem Abschluss meines Diplom-Studiums wollte ich zunächst eine Architekturschule besuchen. Da dieser Weg letztlich nicht gangbar war, entschied ich mich für einen berufsorientierten Bachelorstudiengang (der in einem Jahr absolviert werden konnte), um in meiner Ausbildung nicht pausieren zu müssen. Bei diesem Studiengang gab es zwei Wahlmöglichkeiten, und Hydraulik war diejenige, die mich davon am meisten interessierte. Für den weiteren Verlauf meines Studiums entschied ich mich, wieder in Richtung Bauingenieurwesen zu gehen, da es mir richtig gut gefällt. Ich bin jedoch froh darüber, dass ich die Möglichkeit hatte, meine Kenntnisse in einem anderen Bereich zu erweitern. Sie können mir durchaus noch hilfreich sein, denn ich habe auch mit Software gearbeitet, die nicht nur auf Hydraulik angewendet werden kann.

An welchen Projekten arbeitest du bei BG?

Es gibt zwei Grossprojekte, an denen ich seit meiner Ankunft in der Einheit EFR mitarbeite: Das eine ist die Cité Scolaire Internationale in Marseille, das andere ist der Bau eines RRB (Regenrückhaltebecken) in Saint-Genest-Lerpt und eines Abwasserleitungsnetzes zur ARA Furania. Ausserdem leiste ich je nach Bedarf meiner Arbeitskolleginnen und -kollegen punktuelle Einsätze bei anderen Projekten. Dieses Jahr hatte ich darum gebeten, auf die Baustelle zu dürfen, um einmal den konkreten Teil der Arbeit zu sehen und mir all jene Fähigkeiten anzueignen, die mir vor Ort noch fehlten. Dort konnte ich dann die verschiedenen Akteure sehen, wie sie arbeiten, wie der Fortgang auf einer Baustelle aussieht usw.

Du kommst aus Chambéry, aber du hast beide Jahre deines dualen Studiums in Lyon verbracht – warum?

Zuallererst bin ich nach Lyon gekommen, um auf eigenen Füssen zu stehen – ich wollte aus meinem Elternhaus in Chambéry ausziehen. Die von BG angebotene Stelle war für Lyon ausgeschrieben und so ich blieb dort, um meine Ausbildung fortzusetzen, und auch wegen des Studentenlebens. Ich bin sehr gerne hier, auch wenn ich ziemlich regelmässig nach Chambéry zurückkehre, wo ich seit meinem fünften Lebensjahr gewohnt habe. Dort geniesse ich die Umgebung und die Berge.

Wie verbringst du deine Wochenenden in Chambéry?

Ich treibe viel Sport: Ich fahre Ski, und zwar alle Arten von Ski – Alpin, Langlauf und Skitouren. Ich fahre auch viel Velo und habe mir vor kurzem ein Rennvelo gekauft. Mein Vater hat uns immer auf Wanderungen mitgenommen, daher bin ich es gewohnt, regelmässig zu wandern, auch wenn ich jetzt ein bisschen mehr das mache, was ich will (lacht).

Du treibst gerne Sport – hast du auch noch andere Leidenschaften?

Ich habe schon viele andere Sportarten im Verein betrieben, wie Hockey, Basketball oder auch American Football. Ausserdem bin ich ein sehr grosser Fan von Mangas und Animes. Ich zeichne nämlich gerne: im Manga-Stil und auch im Stil des Realismus. Einmal konnte ich bereits nach Japan reisen. Das hat mich sehr beeindruckt, und ich würde gerne dorthin zurückkehren, insbesondere im Rahmen meines Studiums. Ich beschäftige mich intensiv mit diesem Land. Viele Menschen tendieren dazu, es aufgrund der Mangas zu idealisieren. Die Realität sieht jedoch anders aus, denn die Mentalität ist nicht dieselbe wie in Europa. Die Arbeitsbedingungen sind hart, und die Japaner unterliegen sozialen Regeln, die sich sehr stark von den hiesigen unterscheiden. Für uns Europäer kann das daher zu sehr unangenehmen Situationen führen.

Eine letzte Frage an dich: Welches Manga findest du am besten?

Das ist One Piece (lächelt).

 

​​​​​​​Foto: Das Titelbild wurde ebenfalls während seiner Reise nach Japan aufgenommen.