Bei diesen beiden Projekten setzt die BG-Gruppe auf das Kompetenzzentrum Smart City (S. 34) und auf den in der Organisation etablierten Innovationsprozess, um ihr multidisziplinäres Know-how zugunsten der zukünftigen Smart Cities einzusetzen.

Konkret «führten wir im Vorfeld Gespräche mit den Leitern der verschiedenen Abteilungen und den verantwortlichen Politikern der Gemeinden. So konnten wir die aktuelle Situation einschätzen und ihre Schwachstellen identifizieren», sagt Reto Graf, Leiter des BG-Einheit Verkehrsinfrastruktur und Mobilität. Weiter führt er aus, dass «dieser Ansatz hilft, die Bedürfnisse der Stadt zu ermitteln und zu verstehen, um massgeschneiderte Lösungen vorzuschlagen und eine Strategie für die Entwicklung von intelligenten Dienstleistungen im Einklang mit den Erwartungen der Gemeinde und ihrer Einwohner zu etablieren.»

Sowohl für Chatou als auch für Gland wurden verschiedene Bedürfnisse in Bezug auf Governance, digitale Infrastrukturen, Datenmanagement, Mobilität und Energie identifiziert. Obwohl die beiden Städte entsprechend ihrer Besonderheiten unterschiedliche Strategien und Bedürfnisse haben, konnten wir auch einige Gemeinsamkeiten finden, vor allem im Bereich der Mobilität und Energie.Was die Mobilität anbetrifft wurde eine ganze Reihe von Dienstleistungen angeboten: Velowege, sichere Boxen zum Abstellen von Velos, Kommunikationsaktionen zur Förderung des Langsamverkehrs, eine kohlenstofffreie Mobilitätsstrategie für Autos, intelligentes Parken für Autos usw.

Im Energiebereich sind es vor allem Gebäudemanagement und eine «intelligente» Strassenbeleuchtung, die BG vorgeschlagen hat. In der Praxis, um den von der Politik aufgeworfenen ökonomischen und ökologischen Fragen zu begegnen, «haben wir skalierbare Strassenlampen vorgestellt, die in Zukunft die Installation von intelligenten Sensoren zur Messung der Luftqualität, der Anwesenheit oder Erkennung von Personen, Parkplätzen, Elektroladestationen und WLan Hotspots ermöglichen», erklärt Loïc Lepage, Leiter der Gruppe Gebäude, Energie und Raumplanung bei BG. Dieses Multifunktionswerkzeug könnte also gleichzeitig auf viele Umweltprobleme reagieren und somit die Lebensqualität der Bewohner verbessern.

Die Nutzung von Daten und Digitaltechnik ist eben-falls ein wichtiger Punkt, der in der Roadmap erwähnt wird. Sowohl in Gland als auch in Chatou lassen sich durch die Überwachung der Energie- und Wasserverbrauchsdaten für öffentliche und private Gebäude eventuelle Abweichungen leicht erkennen. «Solche Daten ermöglichen es uns, Ursachen für mögliche Störungen auszumachen und schnelle und effiziente Optimierungslösungen anzubieten, die zu einer Reduzierung der Umweltbelastung führen», erläutert Reto Graf.

Nachdem die Strategien definiert und die wichtigsten Instrumente von BG in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren identifiziert waren, wurde jeder Gemeinde eine Roadmap übergeben. Die Vorschläge für intelligente Dienstleistungen liegen nun bei den Behörden in Gland und Chatou vor. BG kann sie in der Umsetzungsphase unterstützen.