Zurück zu ihrem natürlichen Bett: für die Yvette eine Selbstverständlichkeit

Die Yvette ist ein Fluss, der dafür bekannt ist, kapriziös zu sein, besonders wenn er beschlossen hat, sein Bett zu verlassen. BG, das vom Syndicat intercommunal pour l‘aménagement hydraulique de la Vallée de l‘Yvette (SIAHVY) beauftragt wurde, die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit dieses fast 40 km langen Flusses zu gewährleisten und den Hochwasserschutz für bewohnte Gebiete zu verbessern, muss mit diesem Charakter zurechtkommen.

Die Überschwemmung der Yvette im Jahr 2016 werden die Bewohner nie vergessen. Das ist nicht verwunderlich, da die Überschwemmung ein noch nie dagewesenes Ausmass hatte und die Schäden als aussergewöhnlich beschrieben wurden. Im Auftrag des Syndicat intercommunal pour l‘aménagement hydraulique de la Vallée de l‘Yvette (SIAHVY) bemüht sich BG darum, dass ähnliche Situationen in Zukunft vermieden werden. Neben der Durchführung von Studien und dem Projektmanagement zur Verbesserung des Hochwasserschutzes für bewohnte Gebiete arbeitet die Gruppe auch an der Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit des Flusses Yvette.

Ein Haupteingriff von BG wird in der Sanierung der Ufer bestehen, d.h. einer Rückkehr zur «Natur». «Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurden Bautechniken wie der Einsatz von Beton, Uferverbauungen verwendet, um Flussufer zu befestigen und ihren Verlauf zu korrigieren. Das Problem bei dieser Art der sogenannten anthropogenen Umgestaltung ist die Schaffung von geregelten und stark kanalisierten Flüssen sowie eine Verarmung der Umgebungen und Lebensräume, die für eine gute biologische Qualität notwendig sind. Ausserdem führt dies zur Beschleunigung der Fliessgeschwindigkeiten, was die Erosion verstärk», erläutert Fabrice Dupont, Leiter der Gruppe Flusshydraulik.

Um die Flexibilität der Flüsse wiederherzustellen und ihre hydraulische Funktion zu verbessern, werden Fabrice Dupont und sein Team eine Reihe von Bauwerken, wie Dämme und Deiche, entfernen. Die Böschungen der Ufer werden ebenfalls abgeflacht. Durch diese Massnahmen wird ein aquatischer Lebenszyklus wiederhergestellt, um eine angepasste und abwechslungsreiche physische Umgebung für Fauna und Flora zu schaffen und die Entwicklung der natürlichen Umgebung zu fördern.

Im Hinblick auf Hochwasserschutzmassnahmen ist geplant, das Überflutungsfeld in einem Waldgebiet südlich einer Schule wiederherzustellen. «Die Idee ist, in einem unbewohnten Gebiet einen Ausweichraum zu schaffen, in dem das Wasser bei Überschwemmungen abfliessen kann», führt Fabrice Dupont weiter aus. Das von BG geleitete Projekt beinhaltet auch einen Veloweg entlang des Flusses. «Im Einvernehmen mit der SIAHVY tragen wir dazu bei, ein reichhaltiges und entspannendes Lebensumfeld für die Bewohner des Flussufers zu schaffen», fügt er hinzu.

BG hat die Projekte 2019 begonnen und noch viel Arbeit vor sich. «Wir haben einen Vierjahresvertrag mit SIAHVY unterzeichnet. Das bedeutet ein enormes Arbeitspensum, allerdings höchst interessant», freut sich Fabrice Dupont.

(Artikel aus dem BG Magazine 2021, aktualisierte Version auf der Website)