Umstellung auf saubere Fahrzeuge: die grüne Strategie von Romande Energie

In dem Bestreben, seinen Beitrag zum Kampf gegen die globale Erwärmung zu leisten, möchte Romande Energie seinen Fuhrpark erneuern und auf sauberere Energie umstellen. Dazu hat das Unternehmen die BG-Gruppe mit der Erarbeitung einer Elektromobilitätsstrategie beauftragt.

Als führender Stromanbieter in der Westschweiz beschäftigt Romande Energie 880 Mitarbeiter und verfügt über einen Fuhrpark von 600 Fahrzeugen. Um einen Beitrag zum Kampf gegen die globale Erwärmung zu leisten und mit dem Ziel, eine Mobilitätsstrategie im Einklang mit dem Kerngeschäft zu entwickeln, hat die Geschäftsleitung beschlossen, den Fuhrpark schrittweise zu modernisieren, nach und nach auf thermische Energie zu verzichten und auf Elektromobilität umzustellen.

Das Projekt ist komplex. Und kostspielig. «Bei einem Durchschnittspreis von 30.000 Franken pro Fahrzeug erfordert diese Umstellung eine erhebliche Investition», erklärt Reto Graf, Einheitsleiter Verkehrsinfrastruktur & Mobilität bei BG. Deshalb hat das Unternehmen aus Morges die Expertise von BG in Anspruch genommen, um seine Beschaffungsstrategie für neue Fahrzeuge zu konzipieren und anschliessend umzusetzen. Zu den zentralen Entscheidungskriterien gehören die Frage nach der Autonomie des Fahrzeugs, die Verfügbarkeit von Ladestationen und die Ladezeit. «Letzteres Kriterium ist wichtig, denn die Ladezeit kann bis zu zwei bis drei Stunden betragen, während derer der Mitarbeiter warten muss», sagt Reto Graf. Dieser Produktivitätsverlust bedeutet zusätzliche Kosten. Somit muss diese Strategie bestmöglich dem Bedarf von Unternehmen und seinen Mitarbeitenden entsprechen.

Um dies im Vorfeld zu bewerten, hat BG eine Testreihe mit einem Dutzend Elektrofahrzeugen gestartet, bei der 75 Mitarbeiter von Romande Energie als Tester fungierten. «Um eine ausgewogene Messung zu erhalten, umfasst unsere Stichprobe Tester aus allen beruflichen Bereichen, die zwischen zehn und mehreren hundert Kilometern pro Tag zurücklegen», so der Ingenieur weiter. Ihre Eindrücke und Kommentare hat er jeweils am Ende der Woche gesammelt.

Sobald diese Daten erfasst sind, beginnt die zweite Phase des Projekts, nämlich die Erarbeitung der Elektromobilitätsstrategie. «Hier kommen unser Know-how und unser Mehrwert ins Spiel», erklärt Reto Graf. «Wir müssen die Entwicklung dieser Technologien und ihrer Märkte vorhersehen». Da die Automobilindustrie Milliarden für die Entwicklung effizienterer Fahrzeuge ausgibt, ist zu erwarten, dass der Preis dieser Fahrzeuge sinken und sogar niedriger als der von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor werden wird. Andererseits entwickelt Tesla gerade ein Auto mit einer Reichweite von 800 Kilometern. Und wenn derzeit das Aufladen noch an den Stationen erfolgen muss, an denen man eine Kundenkarte hat, kann der Nutzer bald direkt seine Kreditkarte einsetzen. Diese Elemente sind Teil der Strategie und stellen die Weichen für zukünftige Entscheidungen.

Die Tests haben bis Ende Januar 2021 gedauert und die Strategie wird in einer zweiten Phase validiert, um ab 2022 umgesetzt zu werden. Die Implementierung erfolgt in Stufen. Für Romande Energie liegen die Vorteile einer solchen Strategie vor allem in der Reduzierung der CO2-Emissionen und einer Verbesserung des Komforts durch leisere und angenehmer zu fahrende Fahrzeuge. Ganz zu schweigen von den mittelfristigen finanziellen Vorteilen. Denn obwohl das Elektroauto mehr kostet, wird die günstigere Energie und die einfachere Wartung als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor die Anfangsinvestition kompensieren.

Dieses Projekt steht im Einklang mit einer sehr ähnlichen Initiative bei BG, die ebenfalls ihre Fahrzeugflotte dekarbonisiert. Schön, dass BG und Romande Energie gemeinsame Werte im Sinn der Nachhaltigkeit teilen.

(Artikel aus dem BG Magazine 2021, aktualisierte Version auf der Website)