Chantier Ivry/Paris XIII – Positive Halbzeitbilanz
Das Kehrichtverwertungszentrum in Ivry/Paris XIII wird zurzeit komplett umgebaut. Nach Abschluss der Baumeisterarbeiten im Jahr 2020, startet nun die sogenannte «Process»-Phase mit dem Einbau der elektromechanischen Teile (EMT). BG Ingenieure und Berater koordiniert diese Arbeiten.
Nach einem weitgehenden Abschluss der Baumeisterarbeiten innerhalb des Umbaus der Kehrichtverwertungs-anlage von Ivry/Paris XIII beginnen die Arbeiten zur Installation der elektromechanischen Teile (EMT). Zu den elektromechanischen Teilen gehören sämtliche Verfahrenstechnik-Anlagen für die Behandlung und Verwertung von Abfällen. Diese Anlagen, im Projekt als «process» bezeichnet, setzen sich aus folgenden Hauptelementen zusammen: Ofen, Kessel, Beutelfilter, katalytische Reaktoren, Turbogenerator-Gruppe und Luftkondensatoren. Sobald diese Elemente montiert und miteinander verbunden sind, können die ersten Kalttests im Herbst 2022 und die Warmtests Mitte 2023 beginnen.
Als Generalunternehmen übernimmt BG im Auftrag von Syctom, der Agence métropolitaine des déchets ménagers die Koordination der Unternehmen des Groupement IP13. Innerhalb der Ingenieurgemeinschaft leitet BG die BIM-Einheit und ist für das Projektmanagement verantwortlich (Ablaufplanung, Koordination und Leitung der Baustelle, Gesamtkoordination.
Darüber hinaus begleitet BG in seiner Rolle als Bauleiter die Lieferung inkl. Ablad sämtlicher «Process»-Elemente. Aufgrund der Grösse der Elemente mussten zwei Hochleistungs-Wipp-Kränen (mit einer Tragkraft von bis zu 96 Tonnen) installiert werden. Die Wipp-Kräne werden für die Installation der sehr voluminösen Komponenten des Abfallbehandlungsprozesses, wie z.B. der Kessel, der Kamin und die Rauchbehandlungsanlage eingesetzt. Ebenfalls werden die grossen Stahlbauelemente, welche zukünftig die Anlagen tragen und stützen werden, durch die Kräne gehoben und montiert (Illustrationen auf den Seiten 10 und 11 des Baustellen-Magazins Transfomag).
Eine aussergewöhnliche Baustelle im Dauerbetrieb
Um die Kontinuität des öffentlichen Dienstes für die Behandlung von Haushaltsabfällen zu gewährleisten, arbeitet die derzeitige Anlage parallel zur neuen Anlage. «Dies erfordert eine noch präzisere Planung im Vorfeld, als wenn man von Grund auf neu bauen würde», erläutert Frank Le Flohic, Projektverantwortliche und Einheitsleiter Umwelt und Abfallverwertung bei BG. «Das gesamte Werk wurde in BIM konzipiert, was den Projektbeteiligten eine sorgfältig abgestimmte, koordinierte Zusammenarbeit ermöglichte. Wir begleiten dabei den Bauherrn während der gesamten Bauphase, von der Planung dieser neuen Energie- und Verwertungsanlage, bis hin zur Inbetriebnahme und Rückbau der bestehenden Anlage.»
Das neue Kehrichtverwertungszentrum wird die Luft- und Geruchsemissionen, die Anzahl Lastwagen, den Wasserverbrauch und den Lärm reduzieren sowie die Artenvielfalt mittels begrünter Dächer und angepasster Beleuchtung unterstützen.
Bauherrschaft
Bauherr ist das Syctom, eine öffentliche Einrichtung, welche für die Behandlung und Verwertung der Abfälle aus 85 Gemeinden der Region Île-de-France (die Departements Paris, Hauts-de-Seine, Seine-Saint-Denis, Val-de-Marne, Yvelines) zuständig ist. Syctom steht im Dienst von 5,8 Millionen Einwohnern, d.h. die Hälfte der Bevölkerung in dieser Region.
Das Groupement IP 13
Die Ingenieurgemeinschaft Groupement IP13 hatte 2015 im Dialog-Verfahren den Wettbewerb des Syctom für Planung, Bau und Betrieb des Kehrichtverwertungszentrum in Ivry/Paris XIII gewonnen. Unter der Leitung der Société IVRY-PARIS XIII (Groupe Suez), besteht das Groupement aus den Unternehmen IVRY-PARIS XIII (Beauftragter) / Eiffage GC / CHANTIERS MODERNES Construction / HITACHI ZOSEN INOVA / VINCI ENVIRONNEMENT / GTIE INFI / FAYAT ENERGIE SERVICES / AIA Life Designers und BG Ingenieure und Berater.
Die Meilensteine der Baustelle Ivry/Paris XIII
Der Bau der neuen Energierückgewinnungsanlage des Kehrichtverwertungszentrums in Ivry/Paris XIII hatte 2018 begonnen. Die neue Anlage ersetzt die bestehende Kehrichtverbrennungsanlage. Sie soll zukünftig die 350 000 Tonnen Hausmüll, die jedes Jahr von 1,4 Millionen Einwohnern produziert werden, in Energie umwandeln. Ihre Verbrennungskapazität wird um die Hälfte reduziert, dies mit Blick auf die verbesserte Sortierung von wiederverwertbaren Abfällen und die Sammlung von Bioabfällen, die ab Ende 2023 obligatorisch werden. Dieser Abfall, der vom Hausmüll getrennt gesammelt wird, wird durch Kompostierung oder Methanisierung verwertet. Die industrielle Inbetriebnahme wird Anfang 2024 erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt wird die aktuelle Anlage dauerhaft abgeschaltet und dann stillgelegt.
PHOTOS : © syctom | © Franck Badaire – Thomas Guyenet