Smart Mobility Genf: Daten, Tools, ein Konzept

Das kantonale Amt für Verkehr in Genf hat ein umfangreiches Smart-Mobility-Programm aufgelegt, um den intermodalen Verkehr im Kanton flüssiger und sicherer zu gestalten. Dies ist ein ausserordentlich komplexer Ansatz angesichts der örtlichen Gegebenheiten. BG unterstützt das Programm mit einem «Smart Mobility»-Konzept, das nach der Erfassung und Analyse einer Vielzahl von Daten entwickelt wurde, um Mobilitätsmanagementpläne zu implementieren und die Beschilderung für die Nutzer zu gestalten.

 

Genf hat Mobilitätsprobleme. Das Stadtgebiet leidet unter einer sehr hohen Verkehrsdichte und das Netz ist ständig überlastet. Umgeben von der französischen Grenze, durch die Rhone geteilt und eingekeilt zwischen See und Bergen, hat die Stadt kaum Spielraum zur Entwicklung ihrer Verkehrswege. Der Kanton zählt rund 500.000 Einwohner, die im Durchschnitt 3,6 Fahrten pro Tag unternehmen. Daher die Notwendigkeit des vom kantonalen Verkehrsamt beschlossene Massnahmen des Aktionsplans zum besseren Fluss und Sicherheit des intermodalen Verkehrs für die Lebensqualität der Einwohner des Grossraums Genf.

Dieses Programm, das bereits 2010 validiert wurde, steht im Einklang mit dem kantonalen Gesetz für kohärente und ausgewogene Mobilität (LMCE), das am 5. Juni 2016 von 68% der Bevölkerung angenommen wurde und dem Langsamverkehr und öffentlichen Verkehrsmitteln Priorität einräumt. Sein Ziel ist es, das Management aller Verkehrsströme verschiedenen Verkehrsmitteln, d.h. Auto, Zug, Genfer Verkehrsverbund (TPG), Fahrrädern, Rollern und Fussgängern, neu zu organisieren. «Das erfordert zwei Optimierungen», erklärt Ludovic Magnin, Projektleiter bei BG. «Erstens die Kontrolle des Netzwerks und die Kenntnis von geplanten und ungeplanten Ereignissen, und zweitens Feedback über diese Ereignisse mit einer rationalen und pragmatischen Kommunikation an die Benutzer dank einer speziellen Plattform.»

In diesem Kontext ist BG an einem «Smart Mobility»-Mandat beteiligt, das sich auf vier Missionen konzentriert. Die erste Mission besteht in der Erstellung von Mobilitätsmanagementplänen (MMPs), in denen die Massnahmen festgelegt werden, die die Betreiber ergreifen müssen, um geplante Ereignisse, wie Veranstaltungen oder Bauarbeiten, oder ungeplante Ereignisse, wie Unfälle, zu bewältigen; die zweite Mission besteht darin, die Verkehrsbeschilderung für die Benutzer zu definieren, um ihnen die Möglichkeit zu geben, vorausschauend zu handeln und Umleitungsrouten zu wählen, mit Hilfe von Anzeigetafeln, die Meldungen über den Ort der Störung und die verfügbaren Alternativen enthalten; die dritte Mission beinhaltet die Installation von etwa 100 Videoüberwachungskameras, mit vorgelagerten Studien der relevanten Standorte, um die richtigen Informationen für das Management von Strassenkreuzungen zu erhalten; und zuletzt sieht die vierte Mission die Implementierung eines Verkehrsführungssystems vor.

Nutzer im Rahmen der Smart Mobility über andere Verkehrsmittel als das Auto zu informieren, entspricht den Zielen des Gesetzes für kohärente und ausgewogene Mobilität (LMCE) «So kann der Motorverkehr reduziert, der Verkehrsfluss verbessert und der CO2-Ausstoss verringert werden», ergänzt der Projektleiter. «Dank der Smart Mobility und den Daten, die wir erfasst und analysiert haben, sind wir so nah wie möglich an der Realität», erklärt Ludovic Magnin. «So können wir Fahrzeiten kontrollieren und vorhersehen, zum Beispiel für einen Benutzer, der ein Flugzeug erreichen muss; Verkehrsmittel werden zuverlässiger, indem Alternativen angeboten werden.» Die Verwaltung der analysierten Daten ist ein integraler Bestandteil der städtischen Strategien und der Art und Weise, wie sie kommuniziert werden, sowohl auf städtischer als auch auf territorialer Ebene.

(Artikel aus dem BG Magazine 2021, aktualisierte Version auf der Website)