Hauts-de-Seine: das Gas wird grün

Die Biomethanisierungsanlage in Gennevilliers (Hauts de Seine) wird im Herzen des grössten Flusshafens der Region Paris grüne Energie produzieren. Ein Projekt mit mehreren Auflagen, das BG als Mitglied des Assistenzteams für die Bauleitung von Beginn bis zum Abschluss begleitet.

Eine Sache ist klar: Wir müssen schnell handeln, um dem Klimanotstand zu begegnen. In diesem Rennen muss sich die künftige Biomethananlage in Gennevilliers in einem hart umkämpften Feld durchsetzen, inmitten extrem hoher Umweltauflagen. Dort saubere Energie zu erzeugen, ist eine echte Herausforderung. Bei BG stimmt Franck Le Flohic, Leiter der Einheit Umwelt und Entsorgung, zu: «Der Katalog dieser Auflagen scheint zunächst unendlich lang zu sein, bis man sie systematisch, eine nach der anderen, in Angriff nimmt. Am Ende gelingt es».

Eine heikle Umgebung

Der geplante Standort befindet sich am Zusammenfluss zwischen dem Hauptbett der Seine und der östlichen Einfahrt zum Hafen von Gennevilliers. Das Problem: Auf dem Gebiet befinden sich einige Pfeiler einer Autobahnbrücke der A15, ein zu schützendes Waldgebiet, ein Überschwemmungsgebiet der Seine und eines weiteren Areals, das zur technologischen Risikoprävention des Un-ternehmens TOTAL gehört. Darüber hinaus wird es von zwei Leitungen für flüssige Kohlenwas-serstoffe durchquert, die zum Pipe-linesystem Le Havre/Paris gehören.

Zu guter letzt liegt besagtes Grundstück auch im Schutzgebiet eines historischen Denkmals. Zwar abgelegen und nicht sehr sichtbar, aber dennoch «bindend» in der Landschaft. Obwohl das Projekt vollständig in der Gemeinde Gennevilliers angesiedelt ist, muss es vermeiden, die umliegenden Gemeinden (Argenteuil, L‘Île-Saint-Denis, Epinay-sur-Seine) zu stören, sei es durch Landschafts-, Geruchs- und/oder Lärmbelästigung.

Saubere Energie und nützliche Gärrückstände

Die Biomethanisierungsanlage in Gennevilliers wird jährlich 50.000 Tonnen Bioabfall (aus Haushalten, Betrieben, Messegeländen, Schulkantinen und anderen Gemeinschaftsverpflegungen) zu grüner und erneuerbarer Energie verarbeiten, die in das öffentliche Gasverteilungsnetz eingespeist werden kann. Die teilweise Substitution von fossilen Brennstoffen durch Biomethan wird Treibhausgase reduzieren. Der Gärrest, der Rückstand der Methanisierung, kann nach der Kompostierung in Form von Dünger für die Landwirtschaft verwertet werden. Das Projekt wird von der Sigeif (Service public du gaz, de l’électricité et des énergies locales en Île-de-France) und Syctom, der städtischen Stelle für Haushaltsabfälle, unterstützt. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2024 geplant.

(Artikel aus dem BG Magazine 2021, aktualisierte Version auf der Website)